Ausgangslage: Meine Beschwerden
Im Jahr 2017 bemerkte ich verstärkte, schmerzhafte Entzündungen und Schwellungen in den Gelenken, begleitet von «Morgensteifheit». Besonders betroffen waren Hände, Füsse und Knie, die schmerzten, geschwollen waren und sich nur eingeschränkt bewegen liessen. Mein Hausarzt überwies mich daraufhin an einen Rheumatologen. Nach verschiedenen Tests und Scans erhielt ich die Diagnose Psoriasis-Arthritis.
Hintergrund der Erkrankung – Was ist das genau?
Psoriasis-Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die bei etwa einem Drittel der Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) auftritt. Die Symptome ähneln auf den ersten Blick der rheumatoiden Arthritis, doch handelt es sich bei der Psoriasis-Arthritis um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem, das eigentlich Krankheiten abwehren soll, greift in diesem Fall den eigenen Körper an. Mein Arzt erklärte mir, dass diese chronische Erkrankung irreversibel ist. Frühzeitige und konsequente Behandlung kann jedoch dazu beitragen, das Fortschreiten zu verlangsamen und dauerhafte Schäden zu minimieren.
Therapien und Fragestellung – Welche Therapien helfen?
Mit modernen Therapien wie Biologika (biotechnologisch hergestellte Eiweisstoffe aus lebenden Zellkulturen) und entzündungshemmenden Medikamenten können Symptome effektiv kontrolliert und das Risiko von Gelenkzerstörungen verringert werden. Gemeinsam mit meinem Arzt entschied ich mich für ein Biologikum, auf das ich gut ansprach.
Im LABO Spa wurde ich auf die neue HBOT (Hyperbare Sauerstofftherapie) Kammer aufmerksam und wusste sofort: das möchte ich ausprobieren.
Durchführung
Das Experiment: 40 Tage HBOT (Hyperbare Sauerstofftherapie)
Ende April 2024 setzte ich die Biologika-Spritzen ab, um die HBOT-Therapie unabhängig zu testen. Ich plante, die Spritze sechs Monate lang auszusetzen, da die Wirkung des Biologikums etwa 4–5 Monate anhält. Meine Annahme war, dass sich mein Zustand ohne Biologika-Therapie langsam wieder verschlechtern würde. Insgesamt absolvierte ich fast täglich 40 Tage lang das spezielle Programm «Chronic Health Support» in der HBOT. Dazu führte ich ein Journal:
- Blutprobe am 3. Mai
- Start HBOT Therapie am 4. Mai: In den ersten beiden Tagen bin ich nach den Sitzungen sehr müde und mir ist etwas schwindelig beim Aussteigen. Ab Tag 3 fühle ich mich fit.
- Blutprobe am 22. Mai
- 5. Juni: Ich habe eine leichte Erkältung, was den Druckausgleich erschwert und den Druck auf den Ohren schmerzhaft macht. HBOT ist bei Erkältung nicht zu empfehlen und sollte pausiert werden, bis die Erkältung abgeklungen ist.
- Letzte Session findet am 11. Juni statt. Danach besuche ich die HBOT einmal wöchentlich.
- Blutprobe am 21. Oktober
Ergebnisse
Effekt auf die Blutwerte
Um den Effekt von HBOT beurteilen zu können, liess ich meine Blutwerte regelmässig vor, während und nach der Therapie prüfen. Besonders wichtig für die Überwachung der Psoriasis-Arthritis sind zwei Entzündungsmarker:
- C-reaktives Protein (CRP): Dieser Marker reagiert schnell auf akute Entzündungen. Ein hoher CRP-Wert zeigt aktive Entzündungen an. Mein CRP-Wert lag bei 0,7 mg/L, was auf eine minimale Entzündungsaktivität hindeutet. Über die gesamte Testphase hinweg blieb dieser Wert stabil.
2. Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG): Ein weiterer Entzündungsmarker, der langsamer ansteigt und länger erhöht bleibt. Mein BSG-Wert von 10 mm/h liegt im normalen Bereich und deutet auf keine signifikanten Entzündungen hin. Positiv ist, dass dieser Wert fünf Monate nach der HBOT-Therapie dauerhaft niedriger ist.
Erkenntnis: Ich musste davon ausgehen, dass sich meine Blutwerte ohne Biologika-Therapie langsam wieder verschlechtern würden. Das Gegenteil ist aber passiert: die Blutwerte waren stabil und haben sich sogar verbessert.
Mein Erlebnis
Täglich zur Therapie zu gehen, war anstrengend, aber die Sitzungen selbst empfand ich als komfortabel. Man ist ungestört in seiner eigenen Welt, und ich nutzte die Zeit, um konzentriert zu arbeiten. Ab und zu begleitete mich mein Mann oder eine Freundin. Wichtig zu wissen: Man kann kein Wasser in die Kapsel mitnehmen und es gibt keine Toilette 😉.
Mein Empfinden:
- Ich fühlte mich wohl, und die Linderung der Beschwerden war vergleichbar mit der Wirkung des Biologikums.
- Mein Hautbild, insbesondere im Gesicht, schien sich verbessert zu haben.
Mein persönliches Fazit: HBOT ist für mich eine wertvolle Ergänzung, die meine Lebensqualität deutlich gesteigert hat.
Für mich war die HBOT-Behandlung ein Erfolg. Dennoch würde ich auf die Biologikum-Behandlung nicht vollständig verzichten, da ich gute Ergebnisse damit habe. Regelmässige HBOT-Sitzungen sind ein echter Mehrwert. Sehr wichtig ist es ausserdem, die Beweglichkeit zu erhalten – ich trainiere fast täglich auf dem Crosstrainer, was meine Beschwerden zusätzlich lindert.
